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Neue Räume eröffnen – für Innovationen und Geschäftsentwicklungen

KARL MAYER Technische Textilien unterstützt seine Kunden mit den Möglichkeiten hochmodern ausgestatteter Showrooms in Chemnitz und Naila

Textilien für technische Einsätze werden meist bereits bei der Fertigung speziell auf das Anforderungsprofil der geplanten Anwendung zugeschnitten und benötigen für ihre Produktion neben innovativen technischen Lösungen auch spezifisches Know-how. Beides bietet die KARL MAYER Technische Textilien GmbH. Zur Unterstützung seiner Kunden hält das Tochterunternehmen von KARL MAYER ab September 2016 einen Showroom mit Hightech-Maschinen an seinem Standort Chemnitz bereit. Ein weiteres Präsentationszentrum in Naila wird bis Ende des Jahres folgen.

Ein Podium zur Maschinenpräsentation und Know-how-Erweiterung

Durch eine Vielzahl von Projekten hat KARL MAYER mit den vielfältigen Anwendungen seiner Maschinen langjährige Erfahrungen gesammelt und sich umfassendes Fachwissen angeeignet. Mit der erworbenen Kompetenz und seinen technischen Innovationen steht das Unternehmen seinen Kunden in ihren jeweiligen Geschäftsfeldern zur Seite – in Kürze auch mit Showrooms, die mit einer breiten Range an Maschinen neuster Generation ausgestattet wurden. Das technische Upgrade startete im Mai 2016 in Chemnitz und soll gegen Ende des Jahres in Naila abgeschlossen sein. Der Aufbau der Anlagentechnik war mit Investitionen in Höhe von 5 Millionen Euro verbunden.

In den Präsentationszentren können die Kunden moderne Technik hautnah erleben. Dies sei wichtig, um den Wert neuer Investments zu erkennen, so Verkaufsleiter Hagen Lotzmann. Zudem führe KARL MAYER mit sehr innovativen Kunden oder Kunden mit neuen Produktideen oft Versuche durch. „Die Verarbeitungstests zeigen, ob und wie gesteckte Ziele erreicht werden können und inwieweit gegebenenfalls Veränderungen an der Maschinentechnik notwendig sind“, erklärte der Vertriebschef.

Neuste Technik für innovative Entwicklungen

Der Showroom in Chemnitz lädt mit verschiedenen Schusswirkmaschinen und mit einer Biaxialwirkmaschine zu Versuchen und Präsentationen ein. Der Standort Naila wird zur ersten Anlaufstelle für Multiaxialwirkmaschinen. Im Detail stehen folgende Modelle zur Verfügung:

WEFTTRONIC® II RS

Die Hochleistungs-Raschelmaschine mit Schusseintrag ist für die Herstellung von Beschichtungs- und Werbeträgern mit hoher Weiterreißfestigkeit prädestiniert. Sie überzeugt durch Bestwerte bei Output, Betriebssicherheit und Produktqualität. Durch den Einsatz moderner Werkstoffe und komplexer technischer Detaillösungen, insbesondere für die Antriebe und die Schusseintragselemente, sind die Maschinen äußerst schnell und zudem schonend im Umgang mit dem Garn. Im Showroom stehen eine WEFTTRONIC® II RS 2, 268″, E 18, und zwei WEFTTRONIC® II RS 3, E 18, mit den Arbeitsbreiten 268″ und 184″ zur Verfügung.

WEFTTRONIC® II HKS

Der Hochleistungs-Kettenwirkautomat mit Schusseintrag fertigt leichte Schussgewirke mit hohen Maschendichten in einer breiten Range an Feinheiten. Selbst die bisher unerreichte Maschinenteilung von E 40 ist verfügbar. Eine WEFTTRONIC® II HKS 2, 213″, E 40, wurde für den Showroom bereitgestellt. Die einzigartige Ausstattung erweitert den Spielraum bei der Gestaltung von Produkten, vor allem für den Interlining-Bereich. Mit der Innovation können Einlagenstoffe im Gewichtsbereich vergleichbarer Webwaren gefertigt werden – bei Drehzahlen von bis zu 1.500 min-1 und in Premiumqualität. Für Betriebssicherheit und präzise Abläufe bei hoher Feinheit sorgen Barren aus CFK und die Integration von KAMCOS® 2. Eine Plattformoptimierung der Baureihe, insbesondere in den Bereichen Schusseintragssystem und Warenabzug, garantiert zudem kurze Aufbauzeiten.

BIAXTRONIC® CO

Die Hochleistungs-Wirkmaschine verarbeitet Endlosfilamentgarne aus Glasfasern zu biaxialen Gelegen und Verbundstrukturen. Kennzeichnend ist dabei ein maschenreihengerechter Schusseintrag, bei dem die Schussfäden nicht angestochen, also nicht beschädigt werden – ein Vorteil, der vor allem bei der Herstellung von Rotorblättern für Windkraftanlagen neue Potenziale beim Gelegedesign eröffnet. So lassen sich beim üblichen Glasfasereinsatz höhere Festigkeiten erreichen oder bei unveränderten Festigkeiten neue Materialkonstellationen umsetzen. Zudem ist die Integration von Glasschnitzel- oder Vliesstoffmatten in die Gelege möglich. Steh- und Schussfäden werden technologietypisch vollkommen gestreckt in die textile Struktur eingebunden und äußerst effizient verarbeitet. Die Arbeitsgeschwindigkeit beträgt bei einer Drehzahl von bis zu 1.400 min-1 maximal 6,5 m/min. Weitere Performance-Features der innovativen Anlage sind eine intuitive Bedienung über Touchscreen-Monitor und eine einwandfreie Produktqualität, insbesondere aufgrund der durchdachten Materialzuführung. Die Schussfäden werden sicher eingetragen und durch einen Komplementärleger als Fadenkompensator schonend verarbeitet. Für die getrennte Zufuhr der Stehfäden sorgen vier separate Lieferwerke – technische Features, die wie das gesamte Leistungsangebot der Biaxialwirkmaschine an einer BIAXTRONIC® CO, 101″, E 7, demonstriert werden können.

Faserspreizanlage

Ausgangsmaterialien bei der Herstellung von hochwertigen Bauteilen für die Bereiche Automobil und Luftfahrt sind vorzugsweise trockene unidirektionale Faserbänder. Die UD-Tapes haben niedrige Flächengewichte, bestehen vorwiegend aus Carbon-Endlosfilamentgarnen und werden auf Faserspreizanlagen gefertigt.

Der Showroom ist mit einer Faserspreizanlage vom Typ FSA 600 Plus ausgestattet. Die Maschine verarbeitet vor allem Carbonfasern mit bis zu 50.000 Einzelfilamenten von je 7 µm Durchmesser. Die Rovings werden von Spezialgattern mit definiertem Fadenspannungs-Ausgangsniveau abgezogen und zu Tapes mit homogener Spannung verarbeitet. Die Geschwindigkeit beträgt dabei bis zu 40 lfd. m/min – in Abhängigkeit vom Material und vom erforderlichen Spreizeffekt. Die entstehenden Produkte zeichnen sich zudem durch eine gleichmäßige Materialverteilung und ein geringes Gewicht aus. So können beispielsweise Tapes aus 50-K-Rovings mit einem Flächengewicht von 130 g/m² bei einer Breite von maximal 800 mm produziert werden. Die Arbeitsergebnisse sind exakt reproduzierbar, da sich alle erforderlichen materialspezifischen Einstellparameter stufenlos variieren lassen. Zudem wird durch diese technische Möglichkeit eine hohe Flexibilität geboten.

Multiaxialwirkmaschinen

Multiaxialwirkmaschinen fertigen Multiaxialgelege für Anwendungen, bei denen hohe Festigkeiten und Steifigkeiten bei gleichzeitig geringem Gewicht gefragt sind, also für den Composite-Bereich. Die Anlagen sind wirtschaftlich, lassen sich einfach bedienen und überzeugen durch eine hohe Produktqualität – davon können sich die Kunden ab Dezember 2016 überzeugen. Nach der Modernisierung des Showrooms werden eine COP MAX 4, 101″, E 5, und eine COP MAX 5, 50″, E 5, für Kundenversuche und Leistungsdemonstrationen bereitstehen. Die beiden Maschinen fertigen mit drei variabel einstellbaren Schusseintragssystemen Produkte mit unterschiedlicher Charakteristik. Die COP MAX 5 ist auf den Einsatz von Carbonfasern spezialisiert. Sie verarbeitet gespreizte Carbonbänder mit einem verstellbaren Legewinkel von +30° bis -30° zu Gelegen mit vorzugsweise niedrigen Flächengewichten. Die COP MAX 4 ist für die Herstellung mehrlagiger multiaxialer Gelegestrukturen mit Winkeln von +20° bis -20° prädestiniert. Ausgangsmaterialien können sowohl Carbon- als auch Glas- oder Aramid-Fasern sein.

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