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KARL MAYERs FILSIZE setzt sich bei der Leiterplattenproduktion in China durch

Gute Kontakte zum CCL-Markt

Industrie 4.0, E-Mobilität, 5G-Netzwerke, Internet of Things – die moderne Welt ist im Umbruch und braucht vor allem eines: Elektronik. Der riesige Bedarf an elektronischen Komponenten beschert der Leiterplattenindustrie und ihrer Lieferkette gute Geschäfte. Hier wird kräftig investiert, insbesondere in China. Der Großteil aller weltweit verarbeiteten Copper Clad Laminates (CCL), kupferkaschierte Vorprodukte der Leiterplattenherstellung, werden von chinesischen Unternehmen geliefert.

Bei der CCL-Produktion kommen hauptsächlich Glasgewebe als Trägermaterial zum Einsatz. Die Technischen Textilien werden verharzt und anschließend ein- oder beidseitig mit einer Kupferschicht überzogen. Am Ende wird die Metallbeschichtung dem gewünschten Leiterbahnendesign entsprechend wieder entfernt. Das Ergebnis sind gedruckte Leiterplatten, international bezeichnet als Printed Circuit Boards (PCB), die direkt mit elektronischen Komponenten bestückt oder vorher zu Multilayer-Platinen verbunden werden. In einem Computer sind Varianten mit bis zu 48 Schichten verbaut.

Rechner, Mobiltelefone und alle anderen elektronischen Geräte werden immer kleiner, und mit ihnen auch die eingesetzten Bauteile. Der Trend zur Miniaturisierung, aber auch die immer stärker werdende Forderung nach biegsamen CCL-Varianten verlangt nach immer feineren Glasgeweben. Hierfür sind Glasgarne mit zunehmend geringeren Titern zu verarbeiten – eine Herausforderung, die die Kettvorbereitungsanlagen von KARL MAYER zum gefragten Fertigungsequipment in China macht.

 

Erfahrungen im chinesischen Glasgewebemarkt

Der renommierte Textilmaschinenhersteller KARL MAYER ist mit seinen Schlicht- und Schärmaschinen seit Langem erfolgreich im chinesischen Glasgewebemarkt etabliert. Ende 2016 schlug der Boom aus der Elektrozulieferindustrie durch und die ersten Großaufträge wurden platziert. Im Herbst 2017 folgten weitere umfangreiche Auftragseingänge – ganz unerwartet, wie Sales Manager Oliver Posselt betont. „Bei der ersten Orderwelle gingen wir von einem Modernisierungs-Backlog der Branche aus“, sagt der Verkaufsspezialist für China. „Die neuerliche Nachfrage spricht für den Optimismus der Hersteller. Die Unternehmen sind zuversichtlich, dass der Aufwärtstrend anhält.“ Auch für 2018 und 2019 seien die Aussichten gut. Unter den Käufern seien viele Bestandskunden, die ihre Kapazitäten erweitern oder erneuern, aber auch Neueinsteiger in das Glasgewebegeschäft.

 

Sauberer Schlichteauftrag und garnschonende Verarbeitung

Grundlage des Erfolgs von KARL MAYER im Glasgewebemarkt ist ein durchdachter Kettvorbereitungsprozess. Das Verfahren nutzt das Prinzip des Einzelfadenschlichtens: Die Garne werden von Spulen abgezogen, durch das Schlichtebad geführt, getrocknet und auf Zettelbäume gewickelt, die beim abschließenden Assemblieren zu Kettbäumen für die Weberei zusammengeführt werden. Für jeden Schritt hat KARL MAYER die passende Anlagentechnik. Zu Beginn werden die Glasrovings mit dem rechnergesteuerten Hysterese-Fadenspanner ACCUTENSE materialschonend von Gattern abgezogen und der Schlichtmaschine FILSIZE zugeführt.

Die Anlage für den Einsatz von Filamentgarnen hat ebenfalls eine Prozessführung ohne Qualitätseinbußen im Fokus. Anders als Vollkettschlichtmaschinen verarbeitet sie nur bis zu 800 Fäden, die sich bei der Benetzung nicht berühren und damit rundum beschlichtet werden. Die separat verarbeiteten Fäden können im Trockenfeld nicht verkleben. Damit entfällt das beim Vollkettschlichten übliche Trennen, das häufig Ursache für Schädigungen der Glasfibrillen ist. Weitere Pluspunkte sammelt die FILSIZE mit einer präzisen Fadenspannungsregelung während der Garnreise – ein wichtiges Feature, da das unelastische Glasmaterial Instabilität bei den Spannungsverhältnissen nicht verzeiht: Bei Abweichungen nach unten droht die Gefahr lockerer Fäden, zu hohe Belastungen schädigen das Garn. Um dies lückenlos zu verhindern, erfolgt die Garnspannungsregelung an mehreren Stellen, beispielsweise in der Schlichtebox sowie am Ein- und Ausgang der Trockenstrecke.

Die Zone für die Beseitigung des Wassers aus dem Glas umfasst einen hochmodernen Heißluftofen und ein sich anschließendes Trockenzylinderfeld. Das Vortrocknen im Heißluftofen ist wichtig, damit der flache Querschnitt des nassen Materials eine runde Form annimmt. Die Temperatur der Trockenzylinder beträgt 90 bis 145 °C und wird präzise kontrolliert. Der exakte Klimacheck ist wichtig für eine ausgezeichnete Prozessqualität, und damit für Teilkettbäume mit einer hohen Beschlichtungsgüte. Je vier bis sechs der Teilkettbäume werden abschließend zu den anvisierten Kettbäumen für die Weberei zusammengeführt. Hierfür hat KARL MAYER die AMR im Repertoire. Die Assembliermaschine arbeitet ebenso effizient wie präzise und ist seit Langem weltweit in der Kettvorbereitung bewährt.

 

Höchste Produktivität

Neben einer Verarbeitung für höchste Qualitätsansprüche bietet die FILSIZE eine außerordentlich hohe Produktivität. Grundlagen hierfür sind eine ausgezeichnete Betriebssicherheit und ein einzigartiger Output. In der Praxis überzeugt die Kettvorbereitungsanlage mit einer Leistung von 250 m/min-1 bei der Glasverarbeitung.

 

Geeignet für die hochfeinen Garne der neuesten Generation

Die Prozessstrecke zur Kettvorbereitung von Glas lässt sich flexibel an die geplanten Einsatzzwecke anpassen, insbesondere in puncto Spannungsregulierung und Auslegung der Trockenstrecke. Je nach Feinheit der Garne variiert beispielsweise die Anzahl der Trockenzylinder. „Fünf Zylinder sind typisch für mittlere Stärken, bei ganz feinen reichen drei“, erklärt Oliver Posselt. Die gröbsten Varianten, die noch geschlichtet werden müssen, haben eine Feinheit von 75 tex. Interessanter und gefragter seien allerdings die feinen Ausführungen, so Oliver Posselt. „Unsere Kunden reden heute von 5 tex bis runter zu 1,3 tex. Die damit verbundenen Herausforderungen verlangen eine ganz neue Technik. Wir sind sehr gut aufgestellt, um hierbei führend zu sein“, sagt der Sales Manager. Eine Anlage zur Verarbeitung von Glasmaterial höchster Feinheiten wurde im Februar 2018 erfolgreich installiert. Erfahrungen mit dem Einsatz filigraner Garne gab es bereits durch ein Umbauprojekt bestehender Anlagen aus früheren Zeiten.

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Blick auf die FILSIZE

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