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Gewirkte Moskitonetze unterstützen den Kampf gegen Malaria und die Ausbreitung des Zika-Virus

Kleine Insekten sorgen derzeit für große Aufregung, besonders unter Schwangeren.

Gelbfieber- und Tigermücken übertragen das Zika-Virus, und damit den mutmaßlichen Auslöser von Mikrozephalie, einer Entwicklungsstörung bei Embryos. Die Folge sind Fehlgeburten und Babys mit einem zu kleinen Kopf. Die Neugeborenen sind geistig schwer behindert. Im Februar dieses Jahres waren laut Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bereits 33 Länder von der Ausbreitung des gefährlichen Virus betroffen.

Schon länger im Visier der Gesundheitsschützer und nicht weniger gefährlich für den Menschen ist die weibliche Anopheles-Mücke, die den Malaria-Erreger überträgt. Alle 30 Sekunden stirbt ein Kind an der als Sumpffieber bekannten Tropenkrankheit. Aber auch unter Erwachsenen führt Malaria zu hohen Todesraten. Die Krankheit kommt in 106 Ländern vor und bedroht mehr als die Hälfte der globalen Bevölkerung.

Zur schnellen und wirksamen Eindämmung der Malaria hat die WHO international allen Gesundheitsschutzämtern empfohlen, Insektenschutznetze mit Langzeitwirkung (LLINs) zu nutzen. Die engmaschigen Textilien sind der beste Weg zur Vorsorge. Sie sind einfach zu handhaben, wirksam und kostengünstig zu fertigen. Für die effiziente Produktion der Netze mit dem hohen Schutzfaktor kommen Kettenwirkmaschinen von KARL MAYER zum Einsatz.

 

Schutz auf mechanischem und chemischem Wege

Um sicheren Schutz vor Moskitostichen bieten zu können, müssen die gewirkten Netze eine spezifische Konstruktion aufweisen. Zu den erforderlichen textilen Parametern gehört eine definierte Anzahl an Netzmaschen, die beim Einsatz von Polyester(PES)-Filamentgarn 156 Löcher/inch² bzw. 25 Löcher/cm² betragen sollte. Der Wert wurde von der WHO empfohlen und gewährleistet einerseits die mechanische Abwehr von Insektenangriffen und andererseits ausreichend Luftzirkulation beim Aufenthalt unter tropischen Klimabedingungen. Die gängigen Moskitonetze erfüllen diese Anforderung beim Einsatz von PES-Multifilament mit Maschendichten der Fertigware von 8 bis 10 Maschen/cm, abhängig von den Musterungen. Zudem müssen die Meshtextilien eine definierte Festigkeit garantieren, damit sich den Mücken kein Schlupfloch bietet.  /1/

Neben dem mechanischen Schutz durch die textile Konstruktion sorgen Moskitonetze durch die Ausstattung mit Kontaktinsektiziden auf chemischem Wege für Sicherheit. Dabei werden die meist eingesetzten Pyrethroide im Standardimprägnierverfahren oder per Long Lasting Impregnation (LLI) auf das Netz aufgebracht. Fabrikate mit Standardimprägnierung verlieren nach einem halben Jahr und nach jeder Wäsche ihre Wirksamkeit. Die Befrachtung mit dem Insektizid muss regelmäßig erneuert werden. LLI-Moskitonetze dagegen können mehr als drei Jahre lang genutzt und bis zu zwanzig Mal gewaschen werden.

 

Eine Fertigung mit höchster Präzision

Gewirkte Moskitonetze werden überwiegend auf zweibarrigen Kettenwirkautomaten gefertigt – auf der TM 2 und der HKS 2-M. Die Fabrikate aus dem Hause KARL MAYER zeichnen sich durch Bestwerte in puncto Qualität und Produktivität aus. Die Maschinen produzieren mit Feinheiten von E 28 oder E 32 bei der Verwendung von PES-Filamentgarn. Soll Polyethylen(HDPE)-Monofilamentgarn verarbeitet werden, kommt E 14 zum Einsatz – geringe Abweichungen nach oben und unten sind ebenfalls gebräuchlich. Die beiden Fadenmaterialien unterscheiden sich nicht nur in ihrer Aufmachung und bezüglich ihrer Eigenschaften, sondern auch im Umgang mit den einzusetzenden Insektiziden. Während Gewirke aus PES in der Ausrüstung mit der Chemikalie imprägniert werden, ist das Wirkungsmittel beim HDPE bereits im Granulat enthalten.

Trotz hoher Arbeitsgeschwindigkeiten machen die Kettenwirkautomaten von KARL MAYER in puncto Qualität keine Abstriche. Die Maschinen bieten höchste Präzision und erfüllen damit die hohen Anforderungen an die Dimensionsstabilität und -gleichmäßigkeit der Netzöffnungen, an die Reißfestigkeit der Struktur und an das Flächengewicht. Die Sorgfalt zahlt sich aus, denn Abweichungen des gewirkten Moskitonetzes vom Sollzustand können Menschenleben kosten.

Neben Kettenwirkautomaten werden für einige Produkte auch Raschelmaschinen mit drei Legebarren eingesetzt.

 

/1/ Specifications for Netting Materials, Roll Back Malaria Cabinet Project, WHO, 2001.

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Abb.: Struktur eines gewirkten Moskitonetzes

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